Chronik

1867
Nach dem Bau der "Bremer Chaussee" ist die gesamte Hofstelle von einer tiefer gelegenen Stelle auf den jetzigen Standort umgesetzt worden. In dem Haus wurde "seit einer langen Reihe von Jahren Krugnahrung getrieben" und der Vorspann für die Frachtfuhrleute in beide Richtungen (Hannover-Bremen) war neben der Landwirtschaft ein "lucratives" Geschäft.

Um 1890 brannte das Fachwerkhaus ab. Der Neubau
wurde in einem auf dem Land ungewöhnlichen Stil
errichtet.
Nachdem die Lastzüge allmählich die Pferdefuhrwerke
verdrängten, nannte man es "Fernfahrerheim".
In einem alten Zeitungsartikel auch "Schinken-Puvogel"
genannt. Ab ca. 1930 war vor dem Gasthaus eine
"Nitag" Tankstelle wohl bis zum Krieg.
In den Jahren 1923-27 und 1947-67 war auf dem Hof eine Hengsstation, beschickt vom damaligen Osnabrücker Landgestüt.



1933 wurde ein Sommergarten im englischen Stil angelegt und mit "Tanz im Freien" eingeweiht.
Durch die Errichtung des Reichsarbeitsdienstlagers 1937 in Ochtmannien hatte man mehr Gäste, und es wurde ein Clubzimmer für kleinere Tanzveranstaltungen gebaut. Diese Vergnügungen durften abgehalten werden, bis 1943 zum "totalen Krieg" aufgerufen wurde. Dann wurde dieser Raum beschlagnahmt. Die Bremer Polizei deponierte dort wegen der zunehmenden Bombenangriffe ihre Ausrüstungen. Im großen Tanzsaal waren Möbel von ausgebombten Bremer Familien untergestellt.

Am 7. April 1945 rückten englische Truppen aus Richtung Asendorf kommend ein. Auf Anraten der auf dem Rückzug befindlichen deutschen Soldaten verließen alle Anwohner das Haus, da geschossen werden sollte. Tatsächlich versuchten Landdienstjungen aus Uenzen mit Panzerfäusten den Einzug der Alliierten aufzuhalten. Es kam zu einem Gefecht, bei dem 2 Nachbarhäuser und das RAD Lager zum Teil zerstört wurden. Die Gasstätte wurde längere Zeit von englischen Soldaten besetzt; die Familie Puvogel durfte einige Räume bewohnen und die Landwirtschaft versorgen.

Ab 1947 begann der "Normalbetrieb der Gaststätte , die Landwirtschaft wurde im vollen Umfang betrieben.

1963 Aufgabe der Rindviehhaltung, die Stallungen werden umgebaut in Gasträume.

1969 Verpachtung der Ländereien, die Gastwitschaft ist Haupterwerb.

1973 Bau einer Kegelbahn und Parkplätze.

1987 Besitzer Heiner Puvogel, Restaurantfachmann und Koch verpachtet an Karin Wichmann
       geb. Puvogel und Reinhard Wichmann.

1989-90 Grundlegene Modernisierung aller Gasträume, Küche und Wirtschaftsräume.
        Es werden jetzt hauptsächlich Familienfeiern ausgerichtet.

1997 Heiner Puvogel übernimmt das Gasthaus und führt es seitdem mit gemeinsam mit seiner Frau.


Quelle: Ochtmannien einst und heute, erschienen 1994 im Verlag Printhaus Druck GmbH, Syke